Neurologische Erkrankungen – Vorsorge, Abklärung und Behandlung
Die Schlaganfall-Vorsorge dient in erster Linie dem frühzeitigen Erkennen und Ausschalten von relevanten Schlaganfall-Risikofaktoren. Anamnese, laborchemische und technische Zusatzuntersuchungen (u.a. Langzeit-EKG, Langzeit-Blutdruckmessung, Ultraschall der Halsarterien, Gerinnungsdiagnostik des Blutes) spielen hierbei die gewichtigste Rolle.
Die systematisierte Schlaganfall-Nachsorge ist nachweislich ein effektives Mittel zur Verhinderung weiterer – eventuell noch schwererer Schlaganfälle. Es gilt die während des Krankenhausaufenthalts etablierte „Sekundärprophylaxe“ auf anhaltende Wirksamkeit und Sinnhaftigkeit zu überprüfen und gegebenenfalls zu adaptieren.
Für ca. 25% aller Schlaganfälle kann initial kein Auslöser gefunden werden – insofern besteht keine Möglichkeit einer unmittelbaren und zielgerichteten Ursachenbeseitigung.
Nicht selten kann die Ursache eines vorangehenden Schlaganfalls erst im Rahmen der Schlaganfall-Nachsorge entdeckt werden.
Schwindel ist ein sehr häufiges und unspezifisches Symptom.
Harmlose und ernsthafte Erkrankungen können ursächlich sein. Meine Aufgabe als Neurologe ist es anhand der Anamnese und der körperlichen Untersuchung gefährliche von nicht gefährlichen Schwindel-Ursachen zu unterscheiden und eine entsprechende Verdachtsdiagnose zu stellen.
Technische Zusatzuntersuchungen (unter anderem bildgebende Verfahren) helfen die Verdachtsdiagnose zu sichern und entsprechende therapeutische Maßnahmen einzuleiten.
Ein erstmaliger epileptischer Anfall bedeutet nicht notgedrungen Epilepsie.
Epilepsie kann in jedem Lebensalter auftreten und vielfältige Ursachen haben. Epilepsie kann genetisch oder auch im Laufe des Lebens „erworben“ sein.
Einerseits können die möglichen Beeinträchtigungen einer Anfallserkrankung überaus weitreichend sein, andererseits kann auch ein weitgehend normales Leben möglich sein.
Ein ausführliches ärztliches Gespräch und eine neurologische Untersuchung sind wegweisend für die notwendige weitere Abklärung. Medikamentöse und nicht-medikamentöse Therapiemaßnahmen stehen nach Stellung der Diagnose zur Verfügung.
Eine Polyneuropathie macht sich häufig erstmalig an den Händen und Füßen mit Gefühlststörungen, Bamstigkeit oder Schmerzen bemerkbar. Eine schlecht eingestellte Zuckerkrankheit oder übermäßiger Alkoholkonsum sind in unseren Breiten die häufigsten Ursachen für eine Schädigung der peripheren Nerven.
Die neurologische Untersuchung und technische Zusatzuntersuchungen – allen voran eine Nervenleitgeschwindigkeit – geben Aufschluss über die “Leitfähigkeit” und die “Isolierschicht” der betroffenen Nerven. Die therapeutischen Bemühungen konzentrieren sich auf Beseitigung der Ursachen, Anpassung einer symptomatischen Therapie und physiotherapeutische Maßnahmen. In ausgewählten Fällen stehen hoch-wirksame, moderne und zielgerichtete medikamentöse Therapien zur Verfügung.
Auf Grund einer steigenden Lebenserwartung der Bevölkerung sind Demenz-Erkrankungen zunehmend häufig anzutreffen. Verdachtsmomente innerhalb der Familie können über mich als Neurologen abgeklärt und oft bereits in der Frühphase erkannt werden. Die häufigste Demenz-Erkrankung hierzulande ist die Alzheimer-Demenz, welche vorwiegend im höheren Lebensalter auftritt. Die Diagnose kann in der Regel nach einem ausführlichen ärztlichen Gespräch, einer körperlich-neurologischen Untersuchung, einer neuropsychologischen Testung sowie nach Ausschluss anderer Erkrankungen, gestellt werden.
Therapeutisch stehen diverse, gut erforschte Medikamente zur Verfügung.
Wichtig im Krankheitsverlauf ist eine kontinuierliche, neurologische Begleitung, sowohl der Patient*innen, als auch der Angehörigen.
Eine Heilung der Erkrankung ist gegenwärtig nicht möglich, allerdings gibt es vielversprechende Ansätze der medizinischen Forschung für die Entwicklung durchschlagend erfolgreicher Medikamente. Fragen Sie mich bezüglich zukünftiger Therapiemöglichkeiten!
Bewegungsstörungen allgemein können sich durch eine subjektiv empfundene Über- oder Unterbeweglichkeit äußern. Eine häufige Erkrankung, welche sich vordergründig durch eine Unterbeweglichkeit oder Steifigkeit äußert, ist die Parkinson-Erkrankung – benannt nach James Parkinson, einem englischen Arzt, der diese Krankheit im 19 Jahrhundert erstmalig beschrieben hat.
Die Parkinson-Erkrankung zählt zu den neuro-degenerativen Erkrankungen, bei der es durch eine Störung gewisser Nervenzellen zu einem Mangel des Botenstoffes Dopamin im Gehirn kommt.
Das äußere Erscheinungsbild betroffener Menschen bei voller Ausprägung der Erkrankung ist charakteristisch. Frühzeichen der Erkrankung können hingegen äußerst subtil sein und werden häufig erst rückblickend im Krankheitsverlauf als solche richtig eingeordnet.
Eine ausführliche Anamnese, eine umfassende neurologische Untersuchung und die Zuhilfenahme technischer Untersuchungen (unter anderem nuklearmedizinische Verfahren) ermöglichen es eine Diagnose zu stellen. Durch Einleiten einer entsprechenden symptomatischen Therapie ist es mitunter möglich, eine relevante Beeinträchtigung durch die Erkrankung einige Jahre nach hinten zu verschieben.
Das Ziel intensiver medizinischer Forschung ist die Heilung der Erkrankung, welche gegenwärtig noch nicht möglich ist. Fragen Sie mich bezüglich zukünftiger Therapiemöglichkeiten!
Das Restless-Legs-Syndrom wird häufig als unangenehmer, oft schmerzhafter Bewegungsdrang der Beine in Ruhe erlebt. Zuverlässig Abhilfe verschafft in der Regel ein Bewegen der Beine oder Herumgehen, was mitunter zu einer erheblichen Beeinträchtigung der Schlafqualität führen kann.
Die Ursache der Erkrankung ist weiterhin nicht klar – angenommen werden Störungen im Eisen- und Dopaminstoffwechsel des Gehirns.
Ein ausführliches ärztliches Gespräch, eine neurologische sowie laborchemische Untersuchung und gegebenenfalls eine weiterführende Bildgebung führen zur Diagnose. Folglich kann eine medikamentöse Therapie etabliert werden, welche in vielen Fällen auch eine zufriedenstellend gute Wirksamkeit zeigt.
Chronisch-entzündliche Erkrankungen des Zentralnervensystems, allen voran zu nennen die Multiple Sklerose treten häufig im jungen bis mittleren Erwachsenenalter in Erscheinung. Seltener wird eine Multiple Sklerose im Kindesalter oder im höheren Erwachsenenalter diagnostiziert.
Symptome zum Beginn der Erkrankung können vielfältig sein, häufig führen Gefühlsstörungen – wie Bamstigkeit, Taubheit, Kribbeln – oder Sehstörungen zur neurologischen Abklärung. Neben einem ausführlichen ärztlichen Gespräch, einer körperlich-neurologischen Untersuchung, sind Magnetresonanz-Tomografie (MRT) und die Untersuchung des Liquors (Hirnwasser) die Säulen der Diagnostik.
Dank intensiver Forschungsarbeit stehen für die Behandlung moderne und hochwirksame Medikamente zur Verfügung.
Bandscheibenvorfälle, Bandscheibenvorwölbungen, Hexenschuss und Ischias-Beschwerden stehen für meist stark schmerzhafte Rückenschmerzen mit Schmerzausstrahlung in eines oder beide Beine.
Ursächlich sind häufig chronische Fehlbelastungen der Wirbelsäule im Vorfeld, welche zu plötzlich auftretenden starken Schmerzen führen können. Nicht selten müssen Betroffene auf Grund der Schmerzen und der hierdurch bedingten Bewegungseinschränkung vorübergehend im Krankenhaus behandelt werden. Zwei unterschiedliche Therapieschienen – zum einen die konservative Therapie und zum anderen die operative Therapie – werden in Abhängigkeit vom neurologischen Untersuchungsbefund empfohlen. Darüber hinaus können mittels Magnetresonanz-Tomografie (MRT) Auffälligkeiten an der Wirbelsäule sichtbar gemacht und in enger Abstimmung mit den operativen Disziplinen (Orthopädie oder Neurochirurgie) die weitere therapeutische Vorgehensweise empfohlen werden. Nicht zuletzt spielen physiotherapeutische Maßnahmen eine wichtige Rolle für eine nachhaltige Beschwerdebesserung nach einem Bandscheibenvorfall.
Kopfschmerzen zählen zu den häufigsten Gründen für einen Besuch in der neurologischen Praxis.
Es werden primäre und sekundäre Kopfschmerzen unterschieden. Zu den Hauptvertretern der primären Kopfschmerzen zählen die Migräne und der Kopfschmerz vom Spannungstyp, welche dadurch gekennzeichnet sind, dass mittels bildgebender Verfahren keine “strukturellen” Auffälligkeiten am Gehirn festgestellt werden können. Hingegen sind sekundäre Kopfschmerzen das Symptom einer anderen Erkrankung und müssen rasch und zielsicher abgeklärt werden. Die Differenzierung zwischen primären und sekundären Kopfschmerzen obliegt mir als Neurologen. Ein ausführliches ärztliches Gespräch, eine körperlich-neurologische Untersuchung und gegebenenfalls die Zuhilfenahme von Zusatzdiagnostik (z.B. Bildgebung des Gehirns oder Liquorpunktion) ermöglichen es eine Diagnose zu stellen. Gefährliche Beschwerdeursachen wie eine Hirnblutung, einen Tumor oder eine Hirnhautentzündung gilt es auszuschließen.
Migräne-Kopfschmerzen können in Abhängigkeit von der Schwere und der Belastung durch die Kopfschmerzen konventionell mit Schmerzmitteln oder mit spezifischen Migräne-Medikamenten behandelt werden.
Die Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) zählt zur Gruppe der seltener vorkommenden Motoneuronerkrankungen. Vordergründig kommt es zu einer Störung der motorischen Nervenzellen und dadurch einer progredienten – sich ausbreitenden – Lähmung der Muskulatur, welche eine zunehmende Immobilität und Schwäche der Atemmuskulatur verursacht. Eine Einschränkung der Fingerbeweglichkeit, eine zunehmende Verkümmerung oder ein feines Zittern der Muskulatur sowie Schwierigkeiten beim Essen und Sprechen mit häufigem Verschlucken und einer undeutlich werdenden Aussprache gelten als anamnestisch hinweisend und geben Anlass für eine umfangreiche neurologische Untersuchung und Abklärung. Eine ursächliche Therapie und Heilung steht gegenwärtig nicht zur Verfügung.
Die therapeutischen Möglichkeiten beinhalten unter anderem eine verlaufsmodifizierende – medikamentöse – Therapie, physiotherapeutische Maßnahmen, eine sinnvolle Hilfsmittelanpassung, gegebenenfalls eine Heimbeatmungstherapie und nicht zuletzt eine vielschichtige – auf die Bedürfnisse der/des Patient*in abgestimmte palliativmedizinische Therapie.
Muskelerkrankungen sind in erster Linie charakterisiert durch eine abnorme Muskelschwäche, gegebenenfalls eine Atrophie (Verkümmerung) der Muskulatur, eine zeitweise muskuläre Verkrampfung oder Schmerzen.
Myopathien mit neurologischer Ursache sind überaus vielfältig und erfordern eine umfangreiche und sorgfältige Abklärung. Das strukturierte ärztliche Gespräch lässt in Zusammenschau mit der neurologisch-körperlichen Untersuchung eine erste ätiologische Zuordnung zu. Technische Zusatzuntersuchungen – allen voran die Untersuchung der Muskelpotenziale mittels Elektromyogramm (EMG) und die Untersuchung der Nervenleitgeschwindigkeit mittels Elektroneurografie (ENG) – zählen zu den wichtigsten diagnostischen Säulen. Darüber hinaus können spezielle Laboruntersuchungen inklusive genetischer Abklärung, eine Bildgebung der Muskulatur, eine Muskelbiopsie oder eine Untersuchung des Liquors (Hirnwasser) zur Anwendung kommen. In vielen Fällen stehen gut wirksame Therapien zur Verfügung, weshalb eine exakte und rasche Diagnosestellung umso wichtiger ist.
Der Forschungsbereich der neurologischen Autoimmun-Erkrankungen ist vergleichsweise jung.
Zahlreiche autoimmunologische Erkrankungen konnten durch intensive Forschungsarbeit in den letzten Jahren und Jahrzehnten neu entdeckt werden und das allgemeine Wissen über diese Erkrankungen ist zunehmend gewachsen.
Die Herausforderung besteht darin anhand des strukturierten ärztlichen Gesprächs und der neurologischen Untersuchung eine Verdachtsdiagnose zu stellen und in Zusammenarbeit mit der Labormedizin eine treffsichere Suche nach Blut-Auffälligkeiten – beispielsweise Antikörper – in die Wege zu leiten.
So wie im Bereich der Diagnostik konnten im Bereich der Therapie in den letzten Jahren wesentliche Fortschritte verzeichnet werden. Hochwirksame und gleichzeitig gut verträgliche Medikamente mit dem Ziel der Immunsuppression bzw. der Immunmodulation stehen bereits zur Verfügung. Dennoch ist das medikamentöse Repertoire weiterhin anwachsend und bietet vielfach erfreuliche Behandlungsaussichten.
Diese heterogene Gruppe an Erkrankungen umfasst sowohl genetisch bedingte Fehlbildungen, als auch Störungen, Erkrankungen oder Verletzungen welche im Rahmen der Geburt oder der Kindheit eingetreten sind. Beispielsweise kann Sauerstoffmangel während der Geburt oder eine Hirnverletzung im Rahmen eines Unfalls ursächlich sein. Bleibende körperliche Behinderungen, beispielsweise Lähmungen und Verkürzungen der Muskulatur sowie epileptische Anfälle, kommunikative Schwierigkeiten und Schmerzen können daher auch im zunehmenden Erwachsenenalter zu einer erheblichen Beeinträchtigung der Lebensqualität und einer Beanspruchung pflegender Angehöriger führen.
Therapeutische Möglichkeiten sind meist symptomorientiert und sind stark an der Erhaltung bzw. Verbesserung der Lebensqualität orientiert.
Ich kümmere mich um Ihre neurologischen Beschwerden und Fragestellungen!